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Info Section | Treffen mit Mariah in Top Of The Pops (12.11.1999) | German TV Dates | BRAVO Ottos | ||
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Mariah Carey hautnah
Heißer Dampf steigt aus der Badewanne, auf deren Rand ein eiskaltes Glas Champanger steht. Hip-Hop perlt aus unsichtbaren Lautsprechern. Der feine Nebel, der sich auf die Fenster gelegt hat, verschleiert den grandiosen Blick auf die Twin Tower des World Trade Centers. In diesem filmreifen Ambiente geht Mariah Carey, die erfolgreichste Pop-Diva der Welt, baden. Das heißt: Noch träumt sie nur davon. Weil dieses wundervolle Bad hoch über New York im Moment noch ein Rohbau is...
"Wenn es endlich so weit wäre", seufzt Mariah. Statt in der Badewanne sitzt sie im Schneidersitz auf ihrem Hotelbett. Gut gelaunt in Khaki-Jeans, grünem Top und Plateau-Sandalen. In der Hand keinen Champagner, sondern ein Glas Weißwein mit Eiswürfeln. Immerhin hat sie auch hier die Aussicht auf Twin Tower: Die beiden Türme des angestrahlten Kölner Doms leuchten vor dem pechschwarzen Himmel. "Der Dom wurde wirklich vor über 700 Jahren gebaut? Unglaublich!", sagt Sie mit einem Hauch von Ehrfurcht in der Stimme. "Mein Apartment gibt`s seit 70 Jahren. Das ist für mich schon alt!"
In der Hotellobby hatten Fans, Fernsehteams und Hotelangestellte noch vor wenigen Stunden gerätselt: "Ist sie so klein, wie es im Fernsehen aussieht?" - "Ob sie wohl zickig ist?" - "Hat sie zugenommen?"... Dann stieg Mariah aus der Limousine. Um es vorwegzunehmen: Nein, sie ist größer als erwartet, so um die 1,70 Meter. Nein, sie ist nicht die Spur zickig. Im Gegenteil, sie ist natürlich, höflich und herzlich. Und zum dritten Mal Nein: Sie ist wirklich gertenschlank.
Wieso sind Sie nach einem derart anstrengenden Tag und der langen
MTV-Awards-Nacht noch so fit?
Weil ich überall schlafen kann. Wenn ich weiß, dass ich zwei Stunden
Ruhe habe, schlafe ich sofort ein. Nur wenn ich etwas vorhabe, bin ich unruhig,
weil ich denke: Was könnte wohl alles schief gehen? Kontrolle zu haben,
ist mir sehr wichtig, denn ich weiß selbst am besten, was für
mich richtig ist. Das meiste in meinem Leben kann ich glücklicherweise
auch kontrollieren, wenn ich Songs schreibe oder Platten produziere
beispielsweise. Aber es gibt immer noch sehr viel, das ich nicht beeinflussen
kann.
Und was zum Beispiel?
Meine Haut, die unglaublich empfindlich ist. Ich habe eine Mischung aus dem
zarten irischen Teint meiner Mutter und der dunklen Haut meines venezolanischen
Vaters. Ich bekomme sogar von Meeresfrüchten Pickel, obwohl ich sie
liebend gern esse. Mein Arzt gab mir den Tipp, Eiswürfel und Milch zu
mischen und damit die Haut abzutupfen. Das hilft. Früher hatte ich mehr
Stress, da war meine Haut noch anfälliger. Jetzt ist es besser geworden.
Sagen Sie nicht, Sie hätten jetzt keinen Stress...
Doch, aber nur positiven. Und ich kann mich regenerieren, wenn ich frei habe.
Ich gehe mit Freunden aus, lache und habe Spaß.
Wirkt sich das auch auf Ihre Gewohnheiten aus?
Ja, früher habe ich mich jeden Morgen perfekt geschminkt und gestylt.
Jetzt reichen mir ein Haarband für den Pferdeschwanz, Lipgloss von MAC,
eine Sonnenbrille - schon bin ich ausgehfertig.
Und Sie haben mittlerweile eine eigene Wohnung?
Ja, seit kurzem. Sie ist Downtown New York, in TriBeCa. Ich wollte eigentlich
ein Apartment an der Upper East, im Haus, in dem Barbra Streisand wohnt.
Aber wenn man eine Wohnung in New York kaufen will, müssen alle
Eigentümer zustimmen. Die waren zwar nett, aber furchtbar steif und
alle mindestens sechzig. Klar, dass die sich gefragt haben: Woher hat dieses
Mädchen so viel Geld? Dann hörten sie, dass ich Musik mache mache,
mit Rappern rumhänge und erst morgens um fünf nach Hause komme.
Da haben sie mich abgelehnt. Aber jetzt habe ich ein wunderschönes Penthouse
gefunden, das über zwei Stockwerke geht, mit einem Wintergarten auf
dem Dach und einem gigantischen Blick über die Stadt. Innen soll es
eine Mischung aus Art déco und etwas Hollywood-Glamour werden, aber
auch warm und heimelig. Ich hasse diese coolen Hightech-Wohnungen. Die kleine
Stadtvilla, die ich gemietet hatte und in der übrigens auch "Der Club
Der Teufelinnen" gedreht wurde, war zwar auch wunderschön, aber mit
den Möbeln des Besitzers eingerichtet. Alles was ich dort an
persönlicher Ausstattung hatte, waren ein paar Fotos.
Freuen Sie sich, endlich alle Ihre Sachen auszupacken?
Das Verrückte ist: Ich habe nicht viel eigenes. Nur ein paar Bücher,
Bilder, Kleider und meinen Hund. Das erste Möbelstück, das ich
vor kurzem bei einer Auktion gekauft habe, ist das Klavier von Marilyn Monroe.
Ich finde es schrecklich, dass ihre Dinge jetzt in alle Welt verstreut sind.
Ich werde das Klavier sicher auch nur eine Weile behalten und es dann einem
Museum geben. Ich finde, das hat Marilyn Monroe verdient.
Gehen Sie in New York viel aus?
Ja, in Clubs, in denen befreundete DJs auflegen. Die meisten aus meiner Clique
haben aber nichts mit der Branche zu tun. Wie Josefine. Mit ihr lebte ich
zusammen als wir beide 17 waren. Wir hatten eine winzige Wohnung über
einem Nachtclub, Matratzen auf dem Boden und nur fünf Dollar die Woche
zum leben.
Wo verbringen Sie die Weihnachtstage?
Im Schnee, in Aspen. Ich wollte in die Alpen, aber da ist es zu voll.
Sind Sie noch mit dem Sänger Luis Miguel zusammen?
Ja, mehr denn je. Wir waren, seit wir uns vergangenes Weihnachten kennen
lernten, schon gemeinsam in 26 verschiedenen Städten. Und auch auf Capri,
wo ich mein neues Album "Rainbow" produzierte. Es ist perfekt: Wir geben
uns Ratschläge, verstehen uns aber auch ohne Worte. Es ist ein Kämpfer
wie ich. Aber er schimpft auch oft mit mir: "Hör auf, so viel zu arbeiten!"
Sie sind beide Stars - können Sie da so einfach ausgehen?
Schwierig. In Mexiko hat Luis mal ein ganzes Kino für uns gemietet.
Er ist dort ein Superstar und kann sich wegen seiner Fans keinen Meter
unbeobachtet bewegen. Übrigens werden wir in Acapulco auch gemeinsam
Silvester feiern.
Was schenken Sie Ihrem Freund zu Weihnachten?
Ich frage Luis ständig, was er sich wünscht, aber er sagt immer
nur: "Dich in meiner Nähe zu haben." Nie fiel mir leichter, ihm einen
Wunsch zu erfüllen...
Abgetippt von Stephan Krebs
29. Dezember 1999